Christine Humm-Wander

«Ich liebe es, jungen Menschen dabei zu helfen, ihr Talent zu entdecken» 

Ihre Lieblingssonnenbrille hat Christine Humm-Wander im Lac Léman versenkt. «Mein Sohn war am Fischen, ich wollte einen Knoten in der Fischrute lösen, da fiel die Brille ins Wasser», erzählt sie und ergänzt lachend: «Mein Mann ist noch hinterher gehechtet, aber ohne Erfolg.» 

«Es darf ja nicht langweilig sein!»

Sonnenbrillen sind eine Leidenschaft von Humm-Wander. Eine ganze Schublade voll hat sich über die Jahre angesammelt. Darunter viele extravagante Vintagemodelle von Flohmärkten aus Berlin oder Florenz. Sie widerspiegeln auch die Stationen der Vielgereisten: Christine Humm-Wander lebte in New York, Erlangen und Berlin, bevor sie schliesslich nach Bern zurückgekehrt ist. Heute nennt sie ein denkmalgeschütztes Haus aus dem 18. Jahrhundert am Stadtrand von Bern ihr Zuhause. Die Sonnenbrillen waren auch ihr Ticket zu der perfekten Brille. Als sie mit über 40 ihre erste Brille benötigte, legte sie bei Bärtschi ihre liebsten Sonnenbrillen auf den Tisch. «Sie haben sofort meinen Stil erkannt und das perfekte Modell für mich gefunden.» Die Persönlichkeit hervorheben soll eine Brille, laut Humm-Wander. «Mein Berater spürt mich genau und weiss, wie ich ticke.» 

Obwohl ihre «Abendbrille», die sie oft für Theaterbesuche trägt, mit Strasssteinen verziert ist und einiges gekostet hat, sind Brillen für sie auch Gebrauchsgegenstände: «Ich gebs zu: Ich putze meine Brillen zu selten und stopfe sie manchmal auch ohne Brillenetui in meine Handtasche.» Während sie für den Fotografen in verschiedene Tenues schlüpft – ein Umhang von Dries Van Noten mit neonfarbigen Sprenkeln ist ihr Lieblingsstück – betont sie, was für sie das wichtigste an ihrem Look ist: «Es darf ja nicht langweilig sein!». Ihre drei Brillen wechselt sie nach Lust und Laune. «Wenn ich mich wie ein Schluck Wasser fühle, ziehe ich die rote an, meine Lieblingsfarbe.»

«Habe alles ausprobiert und war ein Punk.»

Sich verwandeln, in Rollen schlüpfen, das kennt Christine Humm-Wander, die in Bern die Schauspielschule besucht hat, gut. «Am Theater liebe ich vor allem die Auseinandersetzung mit einem Thema.» Ursprünglich wollte sie Bühnenbildnerin werden, dann Regisseurin, ihr grosses Interesse galt dem Musical. In New York, wo sie in den 80er-Jahren gelebt hat, hat sie diesen Traum gelebt. Doch in den USA ohne Greencard zu arbeiten, stellte sich als schwierig heraus. Nächste Station: Berlin. «Als 1989 die Mauer fiel, war ich plötzlich in erster Linie Ausländerin.» Sie kehrte nach Bern zurück, arbeitete als Souffleuse im Stadttheater und spielte kleinere Rollen. 

Christine Humm-Wander hat die Swiss Musical Academy in Bern mit aufgebaut und dort Schauspiel unterrichtet. «Ich liebe es, jungen Menschen dabei zu helfen, ihr Talent zu entdecken.» Mit Teenagern habe sie es immer gut gekonnt, erzählt sie. Sie mag das rebellische an diesem Alter, das Hinterfragen von allem. «Ich war selber unangepasst als Jugendliche. Habe alles ausprobiert und war ein Punk.» Dass sie, die aus einer Bernburger-Familie stammt, Schauspiel studiert hat, kam erst nicht gut an. 

Nun ist auch ihr 23-jähriger Sohn in ihre Fussstapfen getreten: Er spielte in einem «Tatort» mit – «Ich musste mit ihm als Leiche geschminkt im Zug über die Grenze vom Dreh nach Hause fahren, weil er sich nicht abschminken wollte» – in Güzin Kars «Seitentriebe» und aktuell eine Hauptrolle in der SRF-Serie «Neumatt», zu der zurzeit die zweite Staffel gedreht wird.

«Er ist unglaublich talentiert, aber ich bin nicht sicher, ob er ganz darauf setzen will. Vielleicht entwickelt er sich noch in eine völlig andere Richtung». Dass auch nicht lineare Lebensläufe erfüllend sein können, dafür ist seine Mutter das beste Vorbild.

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